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Titel
Die zweite Arche
Personen
Hauptautorität
Janisch, Heinz
Sonstige
Sonstige
Systematik
Ressource
Buch
Umfang
[26] S. : überw. Ill.
Veröffentlichungsangabe
Erscheinungsdatum
2019
-
„Die Flut auf der Erde dauerte vierzig Tage. Das Wasser stieg und hob die Arche immer höher über die Erde.“ (Genesis / 1. Mose 6,5–9,17) – Mit „Die zweite Arche“ von Heinz Janisch und Hannes Binder sowie „Alles war See“ von Lorenz Pauli und Sonja Bougaeva sind im atlantis Verlag im Frühjahr 2019 zeitgleich zwei Bilderbücher erschienen, die die biblische Geschichte der Sintflut aufgreifen. Kein Versehen, sondern eine bewusste Entscheidung des Verlages. Eine Entscheidung, die vor Augen führt, was künstlerische Freiheit heißen und wie Altbekanntes zitiert, neu interpretiert, weitergeschrieben und in die heutige Zeit geholt werden kann. Dabei zeigt gerade das Nebeneinander der beiden Bilderbücher, welche (Be-)Deutungen die Geschichte um Noahs Arche in neuen und unterschiedlichen Kontexten entfalten kann. Während Heinz Janisch und Hannes Binder eine versöhnliche, aber nachdenklich stimmende mythopoetische Erweiterung vorlegen, weben Lorenz Pauli und Sonja Bougaeva aus den bekannten Motiven eine heitere Geschichte um Lebensmut und Zuversicht. So unterschiedlich die beiden Bilderbücher in ihrer künstlerischen Gestaltung sind, so großartig sind sie. Beide zusammen. Jedes für sich. Wir brauchen eine zweite Arche! Schon auf dem Innentitel sieht man ihn laufen: Alef, den Vergessenen, um siebzehn Ecken mit Noah verwandt. Noah und seine Arche sind längst weg, als Alef am Strand ankommt. Doch er ist nicht allein, auch Einhorn, Greif, Pegasus, Sphinx und Zentauren haben es nicht auf die Arche geschafft. Der Bau einer zweiten Arche erscheint da nur logisch und konsequent. Und so helfen alle zusammen, so gut es geht. Es ist eine bunte Truppe, die sich auf der zweiten Arche einfindet. Eine, die stellvertretend für die Fantasie und die Erzählkunst steht, ohne die unsere Welt ein großes Stück ärmer wäre: „Wir sind anders als die anderen, und das ist gut so. Sie brauchen uns. Wir werden da sein, vor und hinter ihnen, in der Mitte und am Rand, sichtbar und unsichtbar.“ So rettet die zweite Arche in gewisser Weise das, was den Menschen als Mensch ausmacht. Herausragend ist dabei der Umstand, dass Binders in Schabkartontechnik erstellten Bilder die zweite Arche mitten im hier und jetzt anlanden lassen. Einhorn, Pegasus, Drachen, sie alle zerstreuen sich zwischen Häuserschluchten und Parkanlagen; Alef sitzt lächelnd in einer Tram, zwischen Menschen, die auf die Bildschirme ihrer Smartphones starren. Er scheint voller Zuversicht und Hoffnung. Der Blumenkohl muss warten. Voller Zuversicht ist auch das Paar in „Alles war See“. Unbeeindruckt trotzen sie gemeinsam jedem Unwetter, ja selbst einer biblischen Sintflut. Mann und Frau sind Träumer, Visionäre mit handwerklichem Geschick und Tierliebe. Mit trockenem Witz und liebevollem Augenzwinkern lässt Pauli seine Protagonisten durch Zufall zu den Baumeistern der Arche werden. Denn eigentlich „wollten die Frau und der Mann ihren Blumenkohl in den Garten pflanzen.“ Dazu kommt es jedoch nicht: Ein Unwetter reißt ein Loch in das Dach ihres Hauses. Doch statt das Dach zu flicken, bauen die beiden ein neues Haus, direkt am See. Was sich wiederum als schlechte Idee erweist, da schon das nächste Unwetter das neue Haus unter Wasser setzt; kurzerhand werden Räder an das Haus montiert und das Haus auf den Berg bugsiert. Da der Pegel des Sees jedoch immer weiter ansteigt und sie für das nächste Unwetter gerüstet sein wollen, bauen Frau und Mann das Haus oben auf dem Hügel zu einem Schiff um. Zu einem Schiff, in dem nicht nur die eigenen Tiere, sondern auch die Tiere aus Wald und Flur Unterschlupf finden, bis das Hausboot wieder Land unter den Planken hat. Wie Binder macht auch Bougaeva Anleihen an bekannte Gemälde und Illustrationen der Bibelgeschichte, erschafft Bilder von beeindruckender Strahlkraft, die von der Macht des Wassers erzählen. Doch anders als in „Die zweite Arche“ in der Binder die archaische Kraft der Naturgewalten förmlich spürbar macht, fürchtet man in „Alles ist See“ nie ein nahendes Ende. Das liegt zum einen an Farbgebung und Bildsprache, zum anderen transportieren die Bilder diese unerschütterliche Zuversicht, – oder sollte man besser sagen: Gottvertrauen? – die der Geschichte innewohnt. Der von Pauli ebenso wie der von Janisch. Siehe weiters: Pauli, Lorenz: Alles war See, 2019 ÖKJB-Preis 2020: Noahs Arche ist weg. Alef ist vergessen worden, so wie auch Einhorn, Zentaur, Sphinx und Drache. Doch zusammen können die Außenseiter die Sintflut überstehen. Die originelle Geschichte und die markanten Illustrationen in Schabkarton-Technik – wie der Text leuchtend auf schwarzen Hintergrund gesetzt – erzählen voller Poesie von der Rettung derjenigen, die gerne übersehen werden.
Manifestation
Titel
Haupttitel
Die zweite Arche
Systematik
Ressource
Buch
Veröffentlichungsangabe
Erscheinungsdatum
2019
ISBN13
978-3-7152-0761-2
ISBN10
3-7152-0761-2
Körperschaften
Verlag
Datenträgertyp
Band
Bezugsbedingung
fest geb. : Eur 15,40
Veröffentlichungsangabe
Erscheinungsdatum
2019
Verantwortlichkeitsangabe
Verantwortlichkeitsangabe, die sich auf den Haupttitel bezieht
Heinz Janisch ; Hannes Binder
Umfang
[26] S. : überw. Ill.
-
„Die Flut auf der Erde dauerte vierzig Tage. Das Wasser stieg und hob die Arche immer höher über die Erde.“ (Genesis / 1. Mose 6,5–9,17) – Mit „Die zweite Arche“ von Heinz Janisch und Hannes Binder sowie „Alles war See“ von Lorenz Pauli und Sonja Bougaeva sind im atlantis Verlag im Frühjahr 2019 zeitgleich zwei Bilderbücher erschienen, die die biblische Geschichte der Sintflut aufgreifen. Kein Versehen, sondern eine bewusste Entscheidung des Verlages. Eine Entscheidung, die vor Augen führt, was künstlerische Freiheit heißen und wie Altbekanntes zitiert, neu interpretiert, weitergeschrieben und in die heutige Zeit geholt werden kann. Dabei zeigt gerade das Nebeneinander der beiden Bilderbücher, welche (Be-)Deutungen die Geschichte um Noahs Arche in neuen und unterschiedlichen Kontexten entfalten kann. Während Heinz Janisch und Hannes Binder eine versöhnliche, aber nachdenklich stimmende mythopoetische Erweiterung vorlegen, weben Lorenz Pauli und Sonja Bougaeva aus den bekannten Motiven eine heitere Geschichte um Lebensmut und Zuversicht. So unterschiedlich die beiden Bilderbücher in ihrer künstlerischen Gestaltung sind, so großartig sind sie. Beide zusammen. Jedes für sich. Wir brauchen eine zweite Arche! Schon auf dem Innentitel sieht man ihn laufen: Alef, den Vergessenen, um siebzehn Ecken mit Noah verwandt. Noah und seine Arche sind längst weg, als Alef am Strand ankommt. Doch er ist nicht allein, auch Einhorn, Greif, Pegasus, Sphinx und Zentauren haben es nicht auf die Arche geschafft. Der Bau einer zweiten Arche erscheint da nur logisch und konsequent. Und so helfen alle zusammen, so gut es geht. Es ist eine bunte Truppe, die sich auf der zweiten Arche einfindet. Eine, die stellvertretend für die Fantasie und die Erzählkunst steht, ohne die unsere Welt ein großes Stück ärmer wäre: „Wir sind anders als die anderen, und das ist gut so. Sie brauchen uns. Wir werden da sein, vor und hinter ihnen, in der Mitte und am Rand, sichtbar und unsichtbar.“ So rettet die zweite Arche in gewisser Weise das, was den Menschen als Mensch ausmacht. Herausragend ist dabei der Umstand, dass Binders in Schabkartontechnik erstellten Bilder die zweite Arche mitten im hier und jetzt anlanden lassen. Einhorn, Pegasus, Drachen, sie alle zerstreuen sich zwischen Häuserschluchten und Parkanlagen; Alef sitzt lächelnd in einer Tram, zwischen Menschen, die auf die Bildschirme ihrer Smartphones starren. Er scheint voller Zuversicht und Hoffnung. Der Blumenkohl muss warten. Voller Zuversicht ist auch das Paar in „Alles war See“. Unbeeindruckt trotzen sie gemeinsam jedem Unwetter, ja selbst einer biblischen Sintflut. Mann und Frau sind Träumer, Visionäre mit handwerklichem Geschick und Tierliebe. Mit trockenem Witz und liebevollem Augenzwinkern lässt Pauli seine Protagonisten durch Zufall zu den Baumeistern der Arche werden. Denn eigentlich „wollten die Frau und der Mann ihren Blumenkohl in den Garten pflanzen.“ Dazu kommt es jedoch nicht: Ein Unwetter reißt ein Loch in das Dach ihres Hauses. Doch statt das Dach zu flicken, bauen die beiden ein neues Haus, direkt am See. Was sich wiederum als schlechte Idee erweist, da schon das nächste Unwetter das neue Haus unter Wasser setzt; kurzerhand werden Räder an das Haus montiert und das Haus auf den Berg bugsiert. Da der Pegel des Sees jedoch immer weiter ansteigt und sie für das nächste Unwetter gerüstet sein wollen, bauen Frau und Mann das Haus oben auf dem Hügel zu einem Schiff um. Zu einem Schiff, in dem nicht nur die eigenen Tiere, sondern auch die Tiere aus Wald und Flur Unterschlupf finden, bis das Hausboot wieder Land unter den Planken hat. Wie Binder macht auch Bougaeva Anleihen an bekannte Gemälde und Illustrationen der Bibelgeschichte, erschafft Bilder von beeindruckender Strahlkraft, die von der Macht des Wassers erzählen. Doch anders als in „Die zweite Arche“ in der Binder die archaische Kraft der Naturgewalten förmlich spürbar macht, fürchtet man in „Alles ist See“ nie ein nahendes Ende. Das liegt zum einen an Farbgebung und Bildsprache, zum anderen transportieren die Bilder diese unerschütterliche Zuversicht, – oder sollte man besser sagen: Gottvertrauen? – die der Geschichte innewohnt. Der von Pauli ebenso wie der von Janisch. Siehe weiters: Pauli, Lorenz: Alles war See, 2019 ÖKJB-Preis 2020: Noahs Arche ist weg. Alef ist vergessen worden, so wie auch Einhorn, Zentaur, Sphinx und Drache. Doch zusammen können die Außenseiter die Sintflut überstehen. Die originelle Geschichte und die markanten Illustrationen in Schabkarton-Technik – wie der Text leuchtend auf schwarzen Hintergrund gesetzt – erzählen voller Poesie von der Rettung derjenigen, die gerne übersehen werden.
Titel
Bevorzugter Titel des Werks
Die zweite Arche
Personen
Sonstige
Sonstige
Stadtbücherei Hallein
Verfügbar
0 Reservierungen
Exemplarnummer
Signatur
Verfügbarkeit
65336001
JD
Jani
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